Inhaltsverzeichnis

Verborgene Schönheiten Klagenfurts: Wer kennt diese hier?

Man wird betriebsblind für die Umgebung, in der man tagaus, tagein lebt. Ist eh normal. Aber im Falle dieser Stadt ist das besonders schade. Denn die versteckten Perlen Klagenfurts entdeckt man nur, wenn man mit wachem Geist und offenen Augen durch die Gassen streift. Die neue "Oh, wie schön..."-Aktion samt großem Gewinnspiel soll dies nun ändern.

Inhaltsverzeichnis

Vor allem an den Gebäuden, die oft tatsächlich schon ein halbes Jahrtausend und älter sind, findet man sie: Die verborgenen Schönheiten von Klagenfurt. Der Aufstieg der Stadt begann im Jahr 1518 damit, dass Kaiser Maximilian I. sie an die Landstände verschenkte, die sie dann von italienischen Renaissance-Baumeistern planen und gestalten ließen. Dieses 500-jährige Jubiläum wurde 2018 groß begangen in Klagenfurt. Ihre verborgenen Schönheiten aber sind immer noch da. Und absolut eine Entdeckung wert!

Die vielen Sprösslinge des Lindwurms

Den Lindwurm findet man bekanntermaßen am zentralen Neuen Platz. Aber damit ist es lange nicht getan mit den Lindwurm-Darstellungen in Klagenfurt. Denn über die Sprösslinge des Klagenfurter Markenzeichens stolpert man noch an vielen weiteren Stellen der Stadt.

Es gibt ihn in der Stadt als figuralen Abschluss von Regenrinnen (Haus in der August Jaksch Straße), als Balkongeländer (Kranzmayerstraße in Waidmannsdorf), als freilich. Oder als kleines Fassaden-Element, ein Mini-Bewacher am Portal des Stauderhauses, eines der schönsten Bürgerhäuser in Klagenfurt. Und wer weiß, an welchen verborgenen Orten Klagenfurts noch überall Lindwürmer ihr Unwesen treiben…

Die Löwen sind los!

Gut gebrüllt! Öfter als Lindwürmer gibt’s echt nur Löwen in dieser Stadt. Dieser Urban Jungle Klagenfurts wurde hier schon ausführlich beschrieben. Die Suche nach den „Löwalan“, wie wir Klagenfurter sie nennen, hat sogar eine eigene Stadtführung für Kinder bzw. Volksschüler hervorgebracht.

Löwen sind wirklich auf Schritt und Tritt zu finden, sowohl an sehr offensichtlichen als auch an verborgenen Plätzen. Und immer erzählen sie von der bewegten Geschichte Klagenfurts. Schon die Stadttore wurden einst von Löwenstatuen bewacht, drei dieser Relief-Schönheiten sind heute noch zu bewundern (Stauderplatz, Heuplatz und in der Getreidegasse).

Auf diversen Brunnen, im Kärntner Wappen, die Klagenfurter Löwen sind überall. In der Wienergasse bewachen sie gleich im Rudel eine grüne Hausfassade. Ein Blick nach oben lohnt sich!

Symbole der Stadt-Ahnen

Die Hauszeichen sind die Vorgänger unserer heutigen Hausnummern. Sie wurden als Besitz- bzw. Eigentumskennzeichen verwendet, wurden innerhalb der Familie weitergegeben und bekamen Symbolcharakter dieser Familie bzw. Sippe.

Wer mit offenen Augen durch die Straßen und Gassen geht, wird diese verborgenen Schönheiten Klagenfurts nach und nach erspähen: Symbole und Figuren oberhalb von Hauseingängen, die die Jahrhunderte überdauert haben. Das berühmteste Beispiel ist die Goldene Gans, die am wohl ältesten Gebäude der Stadt an der Westseite des Alten Platzes hockt.

Etwas eigentümlicher mutet da die Blaue Kugel an, die oberhalb des Portals eines Bürgerhauses am Alten Platz baumelt. Besonders häufig sind kirchliche Symbole über dem Eingangstor, Klagenfurt war kirchengeschichtlich immer ein Hotspot. Das Relief über dem ehemaligen Jesuitenkolleg (Lidmanskygasse) oder das Engelsgesicht mit Mitra in der Wienergasse zeugen davon.

Schöne Frauen, starke Männer

Wer als Hausbesitzer etwas auf sich hielt, erzählte den guten Teil seiner Story gleich anhand von Darstellungen auf seiner Fassade. Das ist gut, weil so gehen uns die Stationen nicht aus auf unserer Entdeckungsreise durch die verborgenen Schönheiten Klagenfurts.

Schöne, in Stein gehauene Frauenantlitze findet man an vielen Häusern in der Innenstadt (Arthur-Lemisch-Platz, Herrengasse, Stadttheater), aber auch auf alten Bürgerhäusern in den Vorstädten Klagenfurts, etwa in der Ankershofenstraße. Sie geben oft Aufschluss über einstige Besitzerinnen oder angesehene Damen des Hauses.

Wobei – da freut frau sich – auch schöne steinerne Männer zu finden sind: Die muskelbepackten Atlanten an der Fassade eines Hauses in der Bahnhofstraße etwa, die eindrucksvoll das Gesims stemmen. Ähnlich attraktive Bizeps-Brüder finden sich übrigens auch im Ossiacher Hof in der Wienergasse.

Kuriose Kostbarkeiten

Und dann gibt es noch einige Elemente, die kurios anmuten, wenn man daran vorbeischlendert: Die kleine, freistehende Steintreppe im Landhaushof, etwa. Wer sich fragt, wozu die gut gewesen sein könnte, denkt sich bitte zurück in die Ära vorm Auto. Das Treppchen diente in alter Zeit zum leichteren Besteigen der Pferde und blieb bis heute erhalten.

In der St. Veiter Straße 17, an der Südfassade des heutigen Barbershop Glaser, gibt es bis heute ein Relikt aus der Zeit des Abzugs der napoleonischen Truppen aus Klagenfurt. Vier „Franzosenkugeln“ stecken da in der Fassade, ein Schild datiert sie ins Jahr 1809.

Einzigartig auch: Der Jugendstil-Pavillon neben dem Künstlerhaus, der im Laufe vieler Jahrzehnte die durchaus steile Karriere vom Pissoir zum Mini-Theater des Vereins VADA hinlegte.

Verborgene Schönheiten entdecken – und gewinnen!

Es gäbe freilich viele weitere verborgene Schätze in Klagenfurt, die man kennen sollte. Deshalb gibt es nun die Aktion „Oh wie schön!“, bei der genau solche „hidden places“ im Zeitraum von 21. März bis 20. April 2023 entdeckt werden sollen.

Dabei sind KlagenfurterInnen und TouristInnen eingeladen, sich auf die Suche nach faszinierenden verborgenen Ecken der Stadt zu begeben. Sie zu entdecken bringt nicht nur neues Wissen über Klagenfurt in längst vergangenen Zeiten, sondern auch die Chance darauf, sage und schreibe 130 tolle Preise zu gewinnen, die von den Klagenfurter Innenstadt-Unternehmen gestiftet wurden. Das Spektrum reicht von Sachpreisen über Erlebnis-, Shopping und Gastro-Gutscheine bis zu Fitness-Abos.

Macht mit beim „Oh, wie schön…“-Gewinnspiel

Ein eigens produzierter „Oh, wie schön…“-Stadtplan zeigt und beschreibt 17 dieser geheimen Schönheiten der Stadt. Erhältlich ist der Folder an folgenden Adressen:

  • im Bürgerservice Büro im Rathaus (Neuer Platz 1)
  • in der Tourismusinformation Klagenfurt (Neuer Platz 5)
  • in vielen Innenstadt-Betrieben (auf die Oh-wie-schön-Poster in den Schaufenstern achten)
  • an der Info in den City Arkaden (Heuplatz 5)
  • die digitale Folder-Variante ist auf www.ohwieschoen.at downloadbar

Mit dem Stadtplan in der Hand kann man sich auf die Suche machen nach den verborgenen Schätzen, niederschwellig mehr über die Geschichte Klagenfurts lernen und zugleich mit einem ganz neuen Blick durch die Stadt bummeln. Und: Im besten Fall einen tollen Preis von einem der Klagenfurter Innenstadt-Unternehmen gewinnen!

Die Teilnahme ist einfach:

  • Einen „Oh, wie schön…“ Stadtplan an den oben genannten Adressen holen oder die digitale Variante verwenden.
  • 17 (unbekannte) Schönheiten der Stadt mithilfe des Stadtplans entdecken und am Plan mit der richtigen Nummer eintragen.
  • Ein Foto des ausgefüllten Stadtplans auf www.klagenfurt.at/ohwieschoen hochladen.

Klagenfurter für historisches Juwel

Das Bewusstsein für das kulturelle Erbe in der Stadt Klagenfurt ist bei den Stadtbewohnern bereits sehr ausgeprägt. Davon zeugt unter anderem die neue Initiative des Vereins „Ein Ziegel trägt Geschichte“, die sich für den Erhalt des Hotel Wörthersee in der Ostbucht einsetzt.

Das denkmalgeschützte Architekturjuwel soll für die Einheimischen zugänglich gemacht werden. Hunderte Klagenfurter werden nun aktiv, um dies durchzusetzen – eine Spendenaktion ist bereits am Laufen.

Wer sich im Detail informieren möchte, tut das am besten über die Webplattform des Vereins.

Mehr verborgene Stadt-Perlen

Verborgene Schönheiten hat diese Stadt offensichtlich zur Genüge. Und in diesem Beitrag haben wir nur einen sehr kleinen Teil davon gestreift. Darüber hinaus gibt’s in der Innenstadt viele versteckte Wohlfühlorte, denn Klagenfurt strotzt als Renaissancestadt nur so vor lauschigen Innenhöfen, sprich: perfekte Ruheoasen mitten in der Stadt.

Die kann man übrigens auch entdecken, im Rahmen des sommerlichen Kultur- und Musikfestivals Donnerszenen, das ausschließlich in – teils zuvor nie für die Allgemeinheit geöffneten – Innenhöfen stattfindet. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist: Ab 6. Juli 2023 starten die Donnerszenen in Klagenfurt erneut, jeden Donnerstagabend im Sommer. Alle Programmdetails in Kürze hier.

Das könnte Sie auch interessieren