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(c) IG, pege78

Bademöglichkeiten abseits des Wörthersees

Klagenfurt kann so viel mehr als nur Wörthersee! Wenn die Tage immer heißer werden, sehnt man sich nach kühleren Outdoor-Plätzen. Da kommen die wilden, naturbelassenen Orte gerade recht, um der Hitze zu entfliehen. Und überfüllt sind sie auch nicht. Noch nicht! Begleitet uns auf eine Entdeckungstour abseits der Bademöglichkeiten am Wörthersees.

Schattig, frisch und angenehm. So zeigen sich die Lieblingsbadeorte der Klagenfurter von ihrer besten Seite ohne sich wie eine Ölsardine fühlen zu müssen. Hier brutzeln maximal die Würstel am Grill. Ab geht’s zu den coolen Bademöglichkeiten fernab des Wörthersees. Und reinspringen kann man trotzdem ins kalte Nass. Abkühlung garantiert!

Sattnitz

Gewusst, dass der Wörthersee einen künstlichen Abfluss hat? Die Sattnitz ist mit ihren 9 Kilometern der einzige Abfluss des wohl bekanntesten Sees Österreichs. Der slowenische Name verrät die Bedeutung: „Jezernica“, sprich „Fluss vom See“. Aber eigentlich heißt sie ja „Glanfurt“, aber die Klagenfurter nennen sie „Sattnitz“, wortgleich einem Gebirgszug.

Die „Sattnitz“ beginnt in der Klagenfurter Ostbucht. Südlich der Halbinsel Maria Loretto, im schilfreichen, naturbelassenen Teil , verläuft sie Richtung Osten und ist mit zahlreichen kleinen Boots-, Bade- und Wochenendhäuschen an beiden Ufern bestückt.

Die ersten 800 Meter windet sich die Sattnitz in leichten Kurven durch eine naturbelassene Auenlandschaft. Erst ab der Seeschleuse (bei der Querung durch die Wörthersee-Südufer-Straße) ist sie tiefer gelegt. Parallel zum Fluss verläuft ein Fuß- und Radfahrweg. Er begleitet den Fluss ein gutes Stück und endet erst an der Waidmannsdorfer Straße.

An der Strecke gibt es in kleinen Parks viele Möglichkeiten zum Einstieg und der Erfrischung – saftige Wiesen und Spielplätze laden zum Stehenbleiben und Verweilen ein. Die kostenlosen Grünanlagen mit Gewässerzugang sind zwar keine offiziellen Badeplätze, werden aber an heißen Sommertagen von vielen Menschen genutzt, die Abkühlung suchen.

Freizeitparks an der Sattnitz

Beliebt ist der „Freizeitpark Sattnitz Waidmannsdorf“ nahe dem Wörthersee Stadion. Der St. Ruprechter Sattnitzpark Ost – liebevoll „das Volksbad“ genannt – an der Schrödingerstrasse nahe dem bekannten Wirtschaftsgebäude der Fruchtsaftmarke Pago war sogar einmal das alte Klagenfurter Strandbad.

Das Kleinod ist ein beliebter Ort für Hundebesitzer, Fischer und Freizeitbegeisterte. Auf über 6.000 Quadratmeter entfaltet sich eine eigene Freizeitwelt bei freiem Eintritt. Hier genießen alle das südliche Flair abseits des klassischen Tourismus am Wörthersee. Neben einem Kinderspielplatz und öffentlichen Grillplätzen stehen den Erholungssuchenden Toiletten und Umkleidekabinen gratis zur Verfügung.

Nach einem schönen Badetag geht es dann auf einen Abstecher in das nahe gelegene Sattnitzstüberl zu kühlen Getränken und einer zünftigen Jause. Auch beim Weinländer direkt an der Sattnitz lässt es sich kulinarisch ganz gemütlich bei tollem Service genießen.

Waidischbach

Abseits der Massen sich richtig gut erfrischen. Das kann der „Waidischbach“. Natur pur mit einer Menge Kies und herrlichem Flair erwartet die Besucher hier. Dazu braucht es nur eine 15-minütige Autofahrt von Klagenfurt Richtung Ferlach. Schwupps – über die große Autobrücke wird die Drau gequert. Von dort gibt es viele Wege zum beliebten Ausflugsziel. Eine Straße führt über den beliebten Gasthof Plasch, der vor der Heimreise immer eine kulinarische Stärkung Wert ist.

Am „Waidischbach“ wird vor allem gechillt und gegrillt. Das Würstel am Stecken und ein Bier reichen, um glücklich zu sein. Den Rest erledigt das Rauschen des Wassers. Manche entdecken das Treibholzsammeln, andere jagen ihre Modellautos die Kiesberge hoch. Ein Juwel, das alle friedlich sein lässt. Entspannt ist man nach so einem Tag im Süden von Klagenfurt allemal!

Alle nehmen Mitgebrachtes wieder mit – der Umwelt zuliebe! Etwa 300 Meter vor dem Mündungsbereich des Baches in die Drau befindet sich eine Fischaufstiegshilfe. Hier ließ der „Fischereiverein Thymallus“ eine Ruheoase mit Einblick in die Fischwelt der Alpenbäche entstehen. Naturliebhaber entdecken kleine Tümpel, können die Fische beobachten.

Ressnigteich

Und ganz nah dran, etwas östlicher vom „Waidischbach“ ist der „Ressnigteich„. Auch eine Empfehlung – vor allem für Hundehalter! Hier gibt es eigene Areale und die Tiere dürfen am Nordufer ins Wasser. Am Südufer sitzen die Fischer und warten, bis etwas am Haken zupft. Sehr idyllisch sind die einsamen Momente am einzigen Steg, wenn sich alles rundherum leert und man in den Sonnenuntergang blickt.

Linsendorfer See

Der Linsendorfer See liegt auf einem Landstreifen zwischen der Drau und dem Sattnitzhügel. Dieser idyllische kleine See mit einer Fläche von drei Hektar ist im alten Draubett angelegt und war früher einmal eine Flussschleife. Eine naturbelassene Liegewiese und das Baden bei freiem Eintritt machen ihn zum Geheimtipp. Ein idealer Ort für einen Sprung ins Wasser nach dem Radfahren oder für Ruhesuchende.

Wildensteiner Wasserfall

Die wenigsten wissen, dass es gleich in der Nähe von Klagenfurt einen Wasserfall gibt. Überrascht? Und dann ist es auch noch der höchste freifallende Wasserfall Europas!

Mit einer Fallhöhe von erstaunlichen 54 Metern rauscht der „Wildensteiner Wasserfall“ in die Tiefe. Unterhalb des Hochobir-Gipfels gelegen, ist der Anstieg zum Wasserfall (ca. 20 Minuten) in den ersten beiden Drittel harmlos. Über Serpentinen geht es zum erfrischenden Ausflugsziel. Das letzte Drittel schaffen aber auch ungeübte Spaziergänger.

Je näher man gelangt, desto lauter wird das Rauschen des Wassers – die Vorfreude, einen Blick auf das Naturdenkmal zu erhaschen, steigt mit jedem Schritt. Geschafft! Nun ist es erfrischend kühl. Eine Wohltat!

Auf der Plattform beim „Wildensteiner Wasserfall „stehen Sitzgelegenheiten bereit. Hier kann man sich ausruhen und den Anblick auf den Wasserfall genießen. Einheimische wissen: Die Erfrischung am Fuße des Berges ist in Bedienung beim idyllischen Gasthof Zenkl umso freundlicher.

Kalmusbad

Das „Kalmusbad“ am südöstlichen Rand von Klagenfurt versteckt sich zwischen mannshohen Maisfeldern in Ebenthal. Schattig parken ist unter großen Bäumen ideal möglich und erinnert ein wenig an Campen. 

Seit 1932 ist das Kalmusbad in Familienbesitz. Elisabeth Ehart betreibt in dritter Generation das gemütliche Gasthaus. Mit ihren drei erwachsenen Kindern steht auch schon die vierte Generation in den Startlöchern. Die Familie tischt nahezu alle Lebensmittel aus eigener Produktion auf. Kein Wunder: Haben sie doch einen Bauernhof und eine Schwarzbrotbäckerei. Unbedingt die Brettljause kosten!

Die überaus kinderfreundliche Anlage entpuppt sich als lauschiger Geheimtipp, wenn es ums Baden geht. Erwachsene zahlen € 1,50, Kinder ab drei Jahren € 0,50 Eintritt ins Bad. Kinder wie Eltern lieben den überschaubaren Freiraum, der Gegenstrom der Sattnitz spornt schwimmsichere Kinder zum Tollen im Wasser an. Hier kann man in Ruhe baden und sich erholen.

Den Namen hat das urige Plätzchen übrigens von der „Sumpfpflanze Kalmus„, der vielfältige Heilkräfte zugeschrieben werden. So gilt Kalmus in der asiatischen Medizin und bei indigenen Völkern Nordamerikas als kräftigend etwa bei Magen-Darm-Beschwerden.

Pure Erfrischung rund um Klagenfurt am Wörthersee

Bademöglichkeiten gibt es viele, wenn es um den bekanntesten See Österreichs geht. Doch abseits des Wörthersees wissen oft nur die Einheimischen, wo man sich erfrischen kann. Die Hot Spots wie Kalmusbad & Co. sind für jedermann da.

Beim nächsten Mal einfach Klagenfurt von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Mit Turnschuhen und Badehose zum Wildensteiner Wasserfall. Nicht nur seine hohe Luftfeuchtigkeit erfrischt erhitzte Gemüter. Auch der kühle Waidischbach und die Sattnitz ziehen zahlreiche Menschen an, die es lieber uriger beim Baden haben.

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