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hausgemachter Marillenkuchen vom Torteneck am Benediktinermarkt in Klagenfurt
(c) Ed Wohlfahrt

Inhaltsverzeichnis

Hausgemacht! Die besten Kuchen und Strudel in Klagenfurt

Mehlspeisen wie von Oma? Kann man in Klagenfurt haben, auch ohne Oma! Hausgemachte Kuchen und Strudel nach alten Familienrezepten stapeln sich vor allem an gewissen Marktständen. Und in Cafes von passionierten HobbybäckerInnen.

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Das Geniale an käuflichen, hausgemachten Kuchen: Man kann sie notfalls auch als eigenes Backwerk verkaufen. Weil: In der Optik eher unaufgeregt, aber im Geschmack Bombe! Perfekt für Nachmittage, an denen sich die Schwiegermutter zum Kaffee auf der Terrasse ansagt, zum Beispiel. Würd ich natürlich nie tun! Nur so als Idee…

Hausgemachte Kuchen, Reindlinge oder Strudel gibt’s am Klagenfurter Wochenmarkt am Benediktinerplatz massenhaft. Jede Bäuerin, jeder Standler, die/der ein bisschen Zeit und Liebe fürs Backen erübrigt, bringt so eine süße Sünde mit auf den Marktstand.

Aus Erfahrung wissen die halt: Homemade Kuchen geht weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Wenn einem als Marktbesucher dann der Duft eines Zwetschenflecks in die Nase steigt oder ein saftiger Topfen-Marillenstrudel auf Mitnahme drängt, dann geht’s nicht mehr anders. „Bitte davon vier Stück“. Mein Standardsatz. Jedes Mal.

Das Strudel-Paradies am Benediktinermarkt

Erster Stopp: Der Stand von Maria Dukarm direkt am Benediktinerplatz. Das reinste Strudelparadies! Verschiedenste Strudel, von Apfel über Topfen bis Mohn, mit oder ohne Rosinen, mit der ohne Zucker, hier findet der geneigte Liebhaber dieser typisch österreichischen Mehlspeise alles, was er jemals erträumt hat.

Nur früh genug dran sollte man sein, denn der Strudelzauber der Frau Dukarm hat sich bereits weit herumgesprochen. Es kann passieren, dass sie um 11 Uhr vormittags schon mit leeren Händen da steht. Ergo: Früher aufstehen, vor allem für den Samstag-Markt.

Beim „Der Gurktaler“ in der Nordostecke des Benediktinerplatzes gibt’s täglich hausgemachte Kuchen und Strudel. Hier könnte auch die Phrase von der Qual der Wahl erfunden worden sein. Gut gefüllte Strudelvariationen, üppige Blechkuchen, feinste Reindlinge, süßes Kleingebäck, die Gurktaler-Vitrine ist immer voller süßer Verführungen.

Ein paar Schritte weiter wartet das TortenEck mit Cremetorten und Baissers aus dem Paradies. Hier ist mit Daniela Pock allerdings eine gelernte Konditorin am Werk, also ist dieser Tipp ein wenig außer Konkurrenz. Das Prädikat „hausgemacht“ trifft dennoch zu, die Meisterin fertigt ihre Köstlichkeiten an Markttagen ab vier Uhr früh vor Ort in ihrer kleinen Marktküche an.

Hausgemachte Kuchen nach eigenem Rezept

Apropos Köstlichkeiten: Da treibt’s uns schon zu „Sylvie’s Köstlichkeiten“ in der diagonal entgegengesetzten Platzecke, wo Sylvie Kirschner ihrer Backleidenschaft freien Lauf lässt. Ihre legendäre Eierlikörschnitte möchte ich hier ausdrücklich namentlich erwähnen. Sollte man zumindest einmal im Leben gekostet haben – weil ab dann will man sie eh immer wieder.

Gleich gegenüber gibt’s den Marktstand von Manfred und Margarete Reautschnig vom Rabahof Naturgarten. Ihr saisonales Obst gibt’s nicht nur frisch und in Form von Marmeladen, sondern auch ihrer Bestimmung entsprechend verarbeitet in köstliches, hausgemachtes Backwerk. Wer auf Obstkuchen und –strudel steht, kommt hier nicht vorbei, ohne zuzuschlagen.

Auch glutenfrei

Etwas weiter ostwärts, immer noch am Benediktinerplatz, ist der Stand von Gerd Örtel ein Must für alle, die Probleme mit Gluten haben. Er ist spezialisiert auf pikante und süße Dinkelprodukte und bringt herrliche, hausgemachte Dinkel-Blechkuchen mit.

Eine andere Empfehlung für Gluten-Allergische ist aber auch der Stand vom Bauernhof Jäger in der Kaufmanngasse. Er ersetzt den gewöhnlichen Weizen durch Unterkärntner Buchweizen, auch „Had’n“ genannt. Ich persönlich bin ein großer Fan von seinem hausgemachten Teegebäck, so saftig und vollwertig. Passt übrigens auch gut zum Kaffee.

Backkünste im Café

Verlassen wir kurz das Marktgelände und schauen uns im großen Rest der Innenstadt von Klagenfurt um. Vielerorts gibt’s hier hausgemachte Kreationen aller Art mit einem dezidierten Halleluja-Geschmacksgütesiegel. Erster Weg: Ins Café Como. Die Chefin Karin ist reine Autodidaktin, bäckt aber Karottenkuchen oder Schokobrownies zum Niederknien. In Kombination mit dem Como-Kaffeevariationen ein Hochgenuss.

Immer einen Abstecher wert ist das „Rose Cupcakes“ am Rand des Landhaushofs. Unterschiedliche, wechselnde Cupcake-Ideen, von Erdnussbutter bis Kokos, von Nutella bis Stracciatella. Auch hier werden sensible Geschmäcker abgeholt, es gibt laktosefreie, glutenfreie, vegane Cupcake-Varianten.

Und noch eine meiner liebsten Adresse für das ehrliche Stück Kuchen zum Kaffee: Das Park-Haus im Goethe-Park. Fast täglich gibt’s hier hausgemachte Kuchenspezialitäten zum Dessert, von Marmorguglhupf bis Schokokuchen, von Biscuitroulade bis Beerenschnitten. Schmeckt wie bei Oma.

Spezialitäten der Klagenfurter Bäckereien

Last not least sind die Bäckereien freilich ein Fixstarter bei der Homemade-Kuchen-Rallye, da hat jede ihre eigene Spezialität. Wer im Frühsommer nach einem Ribisel-Kuchen wie damals lechzt, ist in jeder Klagenfurter Filiale vom Wienerroither goldrichtig. Den wahrscheinlich besten Kärntner Reindling der Stadt gibt’s beim Taumberger am Fleischmarkt und als unschlagbare Buchtelnadresse möchte ich hier die Bäckerei Stocklauser (Benediktinerplatz, Obirstraße) namentlich nennen.

Nicht extra ausführen, aber auf jeden Fall erwähnen, müssen wir die vielen tollen Konditoreien in Klagenfurt. Ihnen haben wir nämlich hier bereits einen eigenen, ausführlichen Text gewidmet.

Selber backen: Hier gibt’s alles, was man braucht!

Die Rezepte all dieser hausgemachten Kuchen wären freilich interessant, sind aber von den Könnern selten zu bekommen. Glauben Sie mir, ich frage immer wieder und hole mir regelmäßig einen Korb. Aber: Man kann freilich probieren, die eine oder andere Köstlichkeit „nachzubauen“, also selber zu backen. Und dafür gäbe es in Klagenfurt schon noch einige gute Tipps.

Foodbloggerin und Backfee Cooking Catrin

Keine Adresse, aber eine Webseite zum Vorbeisurfen mit einem Riesen-Fundus an Rezepten für hausgemachte Kuchen. Die Salzburgerin Catrin Ferrari-Brunnenfeld hat in Klagenfurt nicht nur ihre Liebe und Wahlheimat gefunden, sie rockt von hier aus auch die Foodblogger-Szene weit über Österreich hinaus. Ihre wundervoll aufbereitete Rezeptesammlung ist ein heißer Tipp für alle, die endlich einmal über das Marmorkuchen-Level hinauskommen wollen.

Regionales Mehl in der Kärntner Mühle Kropfitsch

Wer selber backen will, braucht Mehl. Am besten heimisches Mehl, das nicht erst um die halbe Welt geschifft werden muss. Und da kommt die Kropfitsch-Mühle ins Spiel. Ihre „Kärntner Korn“-Mehle gibt’s aus verschiedenen Kornarten (Weizen, Had’n, Roggen…) und ist in vielen Supermärkten gelistet. Man kann aber auch direkt in der Mühle in Viktring vorbeischauen und sich mit Mehl für hausgemachte Kuchen eindecken.

Kropfitschmühle
Keutschacher Straße 60, 9073 Klagenfurt am Wörthersee

Produkte aus organisch-biologioschem Anbau beim Biohof Tomic

Der Biohof Tomic ist dazu eine tolle Alternative und verkauft donnerstags, freitags und samstags am Benediktinermarkt Dinkel-, Hadn- oder Weizenmehl. Alles feinst vermahlen und in Bio-Qualität, können diese Bio-Mehle den Hobby-Bäcker maßgeblich unterstützen beim Gelingen seiner Kreationen.

Biohof Tomic
Buchbrunn 12, 9141 Eberndorf
Benediktinermarkt, 9020 Klagenfurt am Wörthersee

Alles Bio – beim Biomarkt am Benediktinerplatz

Gute Eier sind ebenfalls ein wichtiger Faktor fürs Backglück, da sollte man freitags eine Runde über den Bio-Markt am Benediktinerplatz drehen, fast an jedem Stand gibt’s da Bio-Eier von glücklichen Hühnern.

Konditorei & Patisserie seit 1763 bei Dominikus Zehrer

Der Zehrer am Alten Platz  ist für viele Finessen, von Schokostückchen bis Backformen, von Cremespitzen bis Kuvertüren, die ultimative Pflicht-Adresse – ohne Übertreibung ist das hier nicht weniger als der Himmel auf Erden für alle Back-Begeisterten.

Zehrer
Alter Platz 6, 9020 Klagenfurt am Wörthersee

Ein Geheimtipp zum Schluss

Für Mehlspeisen nach Großmutter-Art, hausgemacht und mit Liebe gebacken, gibt’s also etliche Adressen in Klagenfurt, die es wert sind, kennenzulernen.

Eine ganz spezielle hab ich aber noch. Mein geheimster Geheimtipp sozusagen in sämtlichen Kuchenfragen: Der Marktstand der Familie Stadtschreiber am Markt in Waidmannsdorf (mittwochs und samstags vormittag), Kanaltalerstraße 44, 9020 Klagenfurt am Wörthersee.

Eigentlich verkauft man hier klassisches Bauern-Sortiment mit Wurstwaren und Brot, aber: Der Herr Chef ist – dem Himmel sei’s gedankt! – leidenschaftlicher Hobbybäcker. Und das, was er Schokokuchen oder gedeckter Apfelkuchen nennt, ist geschmacklich nur mit „WOW“ in Worte zu fassen. Reinlegen möchte man sich, so gut und gehaltvoll sind diese Kuchen!

Auf die Frage, wie das geht, hat Herr Stadtschreiber eine simple Antwort: „Man darf bei den Zutaten nicht sparen.“ Das unterschreibe ich sofort! Was immer das konkret für seine Kuchen bedeutet.

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