aktualisiert am: 10. August 2023
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Keine Freiheit unverpackt bietet unverpackte Lebensmittel an - nachhaltig einkaufen in Klagenfurt
(c) Sophie Meierhofer

Inhaltsverzeichnis

Das Klima schützen in Klagenfurt  –  4 einfache Tipps um euren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern!

Ich geb’s zu: liebgewonnene Gewohnheiten zu ändern ist einfach anstrengend. Beim Yoga habe ich aber gelernt, dass es sich lohnt, die eigenen Automatismen und Muster zu hinterfragen und bei Bedarf was dran zu ändern! Das betrifft nicht nur eine unvorteilhafte Körperhaltung, sondern genauso Kleinigkeiten im Alltag, die dazu beitragen können, dass wir unseren Kindern doch noch einen halbwegs intakten Planeten hinterlassen werden können.

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Dies ist ein Guide zum umweltbewussten Leben und Arbeiten in Klagenfurt – ganz einfache Tipps, die Geld, Energie und vor allem CO2 sparen helfen!

Ohne viel Aufhebens darum zu machen, könnt ihr Lebensmittelverschwendung reduzieren, Müll vermeiden und Strom sparen. Dein ökologischer Fußabdruck (hier könnt ihr euren eigenen Fußabdruck mal ausrechnen) wird kleiner, das Gefühl beim Schlendern über den Wochenmarkt wird besser und ihr geht mit gutem Gewissen abends ins Bett!

1. Ich bin dann mal OFF –  Computer ausschalten tut dir und dem Klima gut

Ressourcen teilen

Sich Ressourcen zu teilen ist ökologisch und ökonomisch clever. Co-Working beispielsweise erlaubt es vielen Menschen, sich gemeinsam unter anderem elektronischer Infrastruktur zu bedienen. Dann braucht man eben nicht zehn Drucker herzustellen, sondern bloß einen. 

Die besten Co-Working Spaces in Klagenfurt habe ich bereits in einem Blogbeitrag über das Leben und Arbeiten in Klagenfurt vorgestellt. Darunter der Makerspace, die Gemeinschaftsbüros im Lendhafen oder der Business Campus Ehrenhausen.

Im Alltag würde ich empfehlen, eure Geräte nicht einfach in den Standby Modus entschlummern zu lassen, sondern sie auszuschalten, sobald ihr sie nicht mehr braucht. Ganz besonders über Nacht! Bei der Produktion einer Kilowattstunde Strom in Österreich entstehen zwischen 58 und 800 Gramm CO2. Während der Arbeitszeit kann man, allein durch das Ausschalten des PCs bzw. Monitors bei geplanten Pausen von 30 Minuten oder mehr, etwa 11 kg CO2  einsparen. Wird in spontanen Pausen zwischen fünf und 30 Minuten zumindest der Bildschirm ausgeschaltet, spart man zusätzlich 22 kg CO2  jährlich. 

Bei geschätzten 3,5 Millionen PC-Usern in Österreich macht das ein jährliches Einsparungspotenzial von ca. 115 Megatonnen CO2 . Zusätzlich sparen wir Geld und der Aufwand hält sich mit einem kleinen Handgriff in Grenzen.

Energieeffiziente Geräte anschaffen & Dreifachstecker benutzen

Am einfachsten wird das Energiesparen mit dem bewährten Dreifachstecker mit Kippschalter – dann könnt ihr euch sicher sein, dass kein Strom mehr fließt!

Das gute alte Energiesparen macht sich in vielerlei Hinsicht bezahlt. Im Winter die Heizung zurückzudrehen und im Sommer die Klimaanlage zu kontrollieren, vielleicht mit einer smarten Lösung, hat genauso großes Potenzial euren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Aber auch während der Nutzung von Elektrogeräten wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Kühlschrank und Co. könnt ihr dem Planeten was Gutes tun – und zwar schon beim Kauf: Greif zu einem energiesparenden Gerät und ihr spart damit sehr schnell auch jedes Mal bares Geld.

2. Ökologisch und clever on the go – im Urlaub und daheim

Urlaub ist einfach schön! Auch wer seinen Job liebt, braucht Auszeit und Tapetenwechsel. Muss es aber Jahr für Jahr ein Urlaub in Übersee sein? Ich denke nein. Der globale Tourismus per Flugzeug trägt nicht wenig zum CO2 Ausstoß und zur Verschärfung der Klimakrise bei. 

Eine einfache Möglichkeit, euren Fußabdruck auf einen Schlag gewaltig zu reduzieren, ist der Verzicht auf die jährliche Flugreise. Überhaupt lohnt es sich, auch die Wege im Alltag zu überdenken und das Auto ruhig mal etwas öfter stehen zu lassen, vor allem für kurze Wege. Und packt dich dann doch einmal das Fernweh, können diese Orte in Klagenfurt vielleicht Abhilfe schaffen.

Autofahren vermeiden

Fast 95 Prozent der CO2-Emissionen des Mobilitätssektors werden im Straßenverkehr erzeugt, das entspricht ungefähr einem Fünftel der gesamten Emissionen an CO2. Mit Bus, Bahn oder dem Fahrrad zu fahren, sowie kurze Wege zu Fuß zu gehen, sind klimafreundliche und günstige Alternativen. Die Hälfte unserer Wege sind kürzer als sechs Kilometer, dennoch werden ca. 60 Prozent dieser Wege mit dem Auto zurückgelegt. Während der CO2 Ausstoß zu Fuß und mit dem Fahrrad nahezu bei Null liegt, verursacht ein Auto schon viermal mehr als ein Reisebus bei mittlerer Auslastung, ein Flugzeug das elffache. Kann auf das Auto nicht verzichtet werden, helfen sparsame Modelle und eine zurückhaltende Fahrweise, der richtige Reifendruck und nicht zuletzt Fahrgemeinschaften, CO2 einzusparen. Noch vor der Bahn ist der Reisebus das klimafreundlichste Transportmittel auf Fernreisen: Pro Person stößt ein Reisebus beispielsweise nur 32 Gramm CO2 aus, während ein Zug 41 Gramm, ein PKW 142 Gramm und ein Flugzeug sogar 211 Gramm CO2 pro Personenkilometer verursacht.

Wo und wie kann ich mich möglichst umweltbewusst in der Stadt bewegen? Am einfachsten geht das natürlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Bus, Bahnhofsshuttle und Taxi sind rund um die Uhr für uns da. Ein bisschen lustiger und noch flexibler ist es, sich ein Fahrrad, E-Bike oder einen E-Scooter auszuleihen! Hier findet ihr unsere Übersicht über die besten Möglichkeiten dafür: Radverleih in Klagenfurt.

3. Lebensmittelverschwendung eindämmen und Müll reduzieren

Beim Einkaufen, Kochen und Essen erfahren wir am eigenen Leibe, wie schwer es sein kann, nachhaltig zu leben. Den Bio-Brokkoli gibt es nur im Plastik, das Antipasto nur im Einwegglas? Das macht keine Freude und fühlt sich einfach nur nach Verzicht an. Mit diesen einfachen und günstigen Tipps ist aber schon sehr viel gewonnen. Und nicht vergessen: Die Welt braucht nicht 5 Leute, die alles zu 100% perfekt machen, sondern viele Millionen, die mitmachen, so gut es eben geht. 

Eigene Tragetasche verwenden

Schätzungen zufolge werden jährlich bis zu einer Billion Plastiktüten produziert, meistens aus Erdöl. Ein Europäer verbraucht im Jahr bis zu 500 Plastiktüten. Im Durchschnitt werden sie nur eine halbe Stunde lang benutzt und brauchen 400 Jahre, bis sie sich in ihre teilweise giftigen Bestandteile zersetzt haben. 

Bis zu fünf Kilogramm CO2 kann man pro Jahr sparen, wenn man seine eigenen Stofftaschen immer wieder verwendet, gerade auch für loses Obst, das man zum Beispiel ganz regional beim Benediktinermarkt bekommt.

Jausenbox benutzen

Dein Essen im Voraus zu planen und öfters mal vorbereitet mitzunehmen, wenn ihr auswärts essen müsst, verhindert unnötige Lebensmittelverschwendung. Das Benutzen deiner eigenen plastikfreien Jausenbox reduziert Müll. Die Europäische Kommission schätzt, dass in der EU pro Person und Jahr 173 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen werden. Das macht insgesamt 88 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr. 53 Prozent aller weggeworfenen Lebensmittel gehen dabei auf das Konto der privaten Haushalte. In Österreich fallen laut einer aktuellen Studie des Ökologie-Instituts jährlich 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle und -verluste pro Jahr an. Gut die Hälfte davon gilt als potenziell vermeidbar.

Tolle Jausenboxen gibt’s im gut sortierten Reformladen oder auch beim Sonnentor.

Wiederverwendbare Trinkflasche benutzen

Plastikflaschen verschmutzen unsere Straßenränder, Bach- und Flusslandschaften und unsere Ozeane. Täglich gelangen weltweit rund 675 Tonnen Plastik in unsere Meere. Bis zum Jahr 2050 werden mehr Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren sein, als die darin befindlichen Fische. Es benötigt rund 450 Jahre, bis eine Plastikflasche abgebaut wird. 

Eine Million Plastikflaschen kaufen wir weltweit pro Minute – das sind fast 16.700 Flaschen pro Sekunde. Am Ende landen viele dieser Flaschen auf Mülldeponien oder in den Ozeanen, ohne recycelt zu werden. Der einzig nachhaltige Weg ist der (fast) kostenlose Konsum von Leitungswasser in einer gesundheitlich unbedenklichen und geschmacksneutralen Glasflasche. 

Diese soll unbedingt wiederverwendbar sein, denn Einwegglasflaschen haben ebenfalls eine sehr schlechte Ökobilanz. Für den Sport kann aus Gewichtsgründen auf Leichtmetall ausgewichen werden. 

Der Sonnentor in der Wienergasse hat Thermoskannen für Groß und Klein, die beliebte Soulbottle, eine ungeheuer gutaussehende Glasflasche zum Mitnehmen bekommt ihr bei lil’fame am Alten Platz – dort nehmt ihr am besten gleich eine Extrapackung Dichtungen in lustigen Farben mit!

Das Evergreen in der Burggasse haben auch ein gutes Sortiment für dein zero waste to-go (und andere nachhaltige Produkte)!


Unverpackte Lebensmittel, alles für deinen neuen zero-waste Lifestyle und Informationen rund um das Thema findet ihr ab Mitte September 2022 in der Radetzkystraße 1 in der Kleinen Freiheit – unverpackt.

Auch beim Frühjahrsputz ist es einfach Müll zu reduzieren.

4. Shoppen mit gutem Gewissen

Ich liebe Einkaufen! Und ich muss sagen, seit ich in den letzten Jahren immer weniger shoppe, und mir dafür bei der Suche nach dem richtigen Teil mehr Zeit lasse und auch mehr Geld für beste Qualität ausgebe, fühlt es sich noch um einiges besser an. Die Dinge werden mit Sinn erfüllt, jeder Gegenstand hat eine Geschichte. Beim Kauf von Alltagsgegenständen, Kleidung und so weiter lautet die Devise zuerst: Brauche ich das wirklich, und macht es mir auch nachhaltig Freude? Wenn die Antwort ja lautet, dann investiere in diese Freude und verwöhnt euch nur mit hochklassigen Produkten aus möglichst regionaler Produktion. Ihr habt es verdient!

Reparieren statt wegwerfen, gebraucht statt neu

Jedes produzierte Spielzeug und auch alle anderen Konsumwaren verbrauchen Ressourcen und erzeugen CO2, nicht zuletzt auch durch die teils sehr langen Transportwege. Vieles gibt es gebraucht oder zum Ausleihen. 

In ganz Kärnten kümmert sich der Verein Together darum, dass Lebensmittel, aber auch Bücher und Kleidung sowie Haushaltsgegenstände ein zweites Leben erhalten, wenn diese noch gut in Schuss sind. Auch im KostNixLaden in der Spitalgasse geht es genau darum. 

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Bücher sind ein ganz spezielles Thema, weil sich viele nur ungern von ihnen trennen… aber gerade an einem guten Buch können viele Menschen lange Freude haben! Der Together Bücherladen “Wortreich” in der Getreidegasse und die Tauschbibliotheken bei der Uni oder im Lendhafen sind geeignet um deine ausgelesenen Schätze stressfrei in liebende Hände weiter zu geben.

Auch die Literaturlounge im Musilhaus unterhält eine Tauschbibliothek mit einigen Kostbarkeiten.

Wenn etwas kaputt geht, kann man es selbst reparieren oder, wenn man nicht weiß wie, gibt es in Klagenfurt für jedes Metier die passenden Profis oder auch immer mehr Repair-Cafes. Zum Beispiel regelmäßig beim Bildungswerk Initiatives Viktring oder in Villach im Atrio

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Wer Lust auf Neues hat, bedient sich am großen Second-Hand Markt. Nicht nur die Geldbörse freut sich beim Schnäppchen vom Flohmarkt, Edel-Secondhand-Laden oder privaten Tauschzirkel, man spart auch Unmengen an Wasser, Energie und somit klimaschädliches CO2.

Unsere besten Tipps für nachhaltiges Einkaufen, auch in Bezug auf Mode und Accessoires, haben wir unter anderem in einem eigenen Blogartikel aufgearbeitet. Da findet ihr etwa auch den Edel-Second Hand Shop Designer Kabinett am Fleischmarkt, den Second Soul Laden in der Renngasse und vieles mehr!

Mit wenig Aufwand deinen Beitrag zum Klimaschutz leisten

Es sind die kleinen Dinge, die sich im Alltag konsequent durchziehen lassen, die einen großen Unterschied machen. Klimaschutz ist kein “alles oder nichts” Problem, jede Handlung zählt, jede ist wertvoll. Wir hoffen, ihr habt Lust bekommen deinen Alltag nach klimafreundlichem und umweltschonendem Potenzial zu durchforsten und bei nachhaltigen Betrieben inspirieren zu lassen. Damit Klagenfurt noch lange eine grüne, lebenswerte und gesunde Stadt bleibt!

Habt ihr noch andere Ideen? Lass es uns gerne auf unseren Social-Media-Accounts wissen 😉

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