Print Friendly, PDF & Email
Print Friendly, PDF & Email
(c) Lukas Lenhardt

7 Fakten über den Lindwurm: Die berühmteste Sehenswürdigkeit in Klagenfurt

Der Lindwurm gilt in Klagenfurt am Wörthersee als Wahrzeichen, um das sich viele Geschichten ranken. Was den Lindwurm – von den Einheimischen „Lindi“ genannt - so zahm gemacht hat, ist wohl die mediterrane Art, das Lebensgefühl des „dolce vita“ in der Stadt.

Dort, wo sich heute der Wörthersee befindet, trieb der Lindwurm einst sein Unwesen. Damals war diese Gegend bis zur Drau mit feuchtem Moos und wildem Geäst bedeckt. Was es mit dem beliebten Drachen und seiner Geschichte auf sich hat und wie alt und schwer er ist, erfahrt ihr hier.

1. Wo befindet sich der Lindwurm?

Der Neue Platz ist der Mittelpunkt von Klagenfurt und fixer Bestandteil der Top Sehenswürdigkeiten in der Landeshauptstadt ist der Lindwurm. Von ihm geht alles zentral aus, die Bahnhofstraße im Osten, der Benediktinerplatz im Süden, der Lendhafen im Westen und der Alte Platz im Norden.

2. Was hat es mit der Lindwurm Sage auf sich?

Es verschwanden immer mehr Rinder und Hirten im Nebel des Sumpfes. Nur dumpfes Knurren und fürchterliches Geheule schallte in die Berge zurück. machten sich mutige Knechte auf den Weg, den Sitz des drachenähnlichen Ungeheuers auszuforschen.

Nur mit List konnten sie der Situation Herr werden. So wurde ein fetter Stier als Köder an eine Kette gebunden und an ihr ein Widerhaken befestigt. Als der scheußliche Lindwurm hervorschoss – geflügelt und panzerbedeckt – und sich auf die Beute stürzte, taten die Knechte das ihre und schlugen mit spitz besetzten Keulen auf das Ungetüm ein.

Von da an war das Land von der Plage des Lindwurms befreit. Dort, wo damals der blutrünstige Drachenkampf stattfand, siedelte sich ein friedliches Dorf an, aus dem das heutige freundliche Klagenfurt entstand. Nur im November kommen die Nebelschwaden – bedingt durch die Klagenfurter Beckenlage – gerne zurück. 😉

3. Ein einziger Block Chlorit-Schiefer

Schon vor vielen Jahrhunderten wurde der geflügelte Drache ausgewählt, das Wappentier der Stadt zu sein. 1583 befahlen die Landesräte, dem Sagentier ein Denkmal zu errichten.

So wurde der Lindwurm aus einem einzigen Block Chlorit-Schiefer vom Kreuzbergl, dem Hausberg der Klagenfurter, gehauen. Ein schwieriges Unterfangen, denn der Kreuzberglschiefer ist brüchig und weich, weshalb der Schwanz am Ende des Lindwurms bereits immer wieder abgebrochen ist.

Der Schöpfer des Lindwurmdenkmals ist unbekannt. Der des Lindwurmtöters “Herkules” umso bekannter: Michael Hönel hat auch den berühmten Gurker Altar geschaffen.

Zehn Jahre nach dem Auftrag nahm der Lindwurm mit seinen 12.400 Kilo auf dem Standort, auf dem er bis heute steht, Platz. Erst im 17. Jahrhundert erhielt er einen Brunnen dazu, um die Trink- und Löschwasserversorgung der Stadt sicherzustellen. Von großer kunsthistorischer Bedeutung ist das Gitter aus schmiedeeisernen Blumen, das den Lindwurmbrunnen umgibt.

Anno dazumal rückten einmal Blumenbeete, ein anderes Mal Bäume dem Lindwurm näher. Die Gestaltung des Neuen Platzes wandelte sich im Lauf der Zeit.

4. Süße Mitbringsel

Es gibt den Lindwurm auch in den feinsten Confiserie-Läden in Form von Schokolade zu vernaschen. Die beliebte Süßigkeit wird gern als Mitbringsel aus der Stadt am Wörthersee Zuhausegebliebenen, Tier- oder Pflanzensittern als liebevolle Geste mitgebracht.

Die Original Klagenfurter Lindwurmkugeln gibt es am Alten Platz 11 bei der Kontitorei Hutter und in der Tourismusinformation am Neuen Platz 5.

Bei Feinkost Böhm am Neuen Platz 6 überrascht die Inhaberin Andrea Böhm mit einer Köstlichkeit aus den beliebten Kakaobohnen. Der Lindwurm Nougat-Rücken ist im stil- und transportsicheren Holzkistchen bestens geschützt.

5. Beliebtes Fotomotiv

Ein Besuch des Lindwurms ist Pflicht, wenn man der Landeshauptstadt Kärntens einen Besuch abstattet. Zum Treffpunkt haben ihn auch Skater auserkoren, die über die Treppen brettern. Coole Posen machen auch Gäste aus aller Welt und nutzen den Brunnen als beliebtes Erinnerungsfoto.

In rotem Licht gefärbt ist der Lindi, wenn die Klagenfurter Eishockeymannschaft – der KAC – ein wichtiges Derby gewinnt. Da leiht dem einst gefürchteten Wurm so mancher KAC-Fan seinen Schal als Souvenir. Selbst das KAC-Maskottchen ist ein roter Drache, der an den Lindwurm erinnert.

6. Es gibt ein Lindwurm Craftbeer

Durst löschte der Lindwurm einst durch seinen Brunnen. Seit kurzem tut das kultige Craftbeer von Christian Waltl, das bei Delikatessen Jäger in der Radetzkystraße 38-40 gibt. Oder samstags am eigenen Benediktinermarktstand vor der Marienkirche zu bekommen ist.

Drachen Weizen, Dark Dragon, Dragon Ale, Dragon Hell oder Dragon Pils werden in der kleinen, lokalen Brauerei im Süden von Österreich erzeugt. Waltl bekennt sich mit dem Lindwurm Craft Beer zu einer nachhaltigen, ökologischen Produktion und verwendet vorwiegend biologisch zertifizierte Zutaten.

7. Was hat es mit den Lindwurmkindern auf sich?

So werden gebürtige Klagenfurter genannt. 😉

8. Lindwurm gibt es auch als Kuscheltier

Egal, ob man nach dem Weg zum Neuen Platz fragt oder auf einen Bummel in die Innenstadt geht. Das Wappentier Klagenfurts ist trotz steinerner Miene zum liebgewonnenen Maskottchen aller Bewohner geworden und in der Tourismusinformation am Neuen Platz 5 auch als Stofftier und in vielen weiteren Varianten zu bekommen.

Das könnte Sie auch interessieren